Auf der Suche nach dem Vater Alexander; vielleicht finden sich noch Verwandte im ehemaligen Russland - Frau Rosa erzählt und hofft
1945 war Frau Rosa Schwarzkopfs Vater Alexander als Sanitäts-Offizier (Soldat) in Wallsee an der Donau/Niederösterreich, stationiert. Bei einer Parade mit seinen Kameraden auf dem Gelände des Schlosses Wallsee entstand jenes Foto:
Alexander besuchte in dieser Zeit bereits mehrmals Rosas Mutter –auch sie hieß Rosa - die damals schon Kriegswitwe war und einen Sohn hatte. Er ersuchte sie, für ihn diverse Arbeiten zu erledigen. Wie etwa Kleidung und Uniform reinigen, waschen und bügeln etc. Dies war nichts Außergewöhnliches und wurde von vielen Soldaten in Wallsee so gehandhabt.
Alexander brachte Rosas Mutter auch Süßigkeiten um sie „zu überreden“ und gab ihr sogar ein Bild von sich mit seinem Namen darauf. Rosas Mutter lehnte aber alles ab und zerriss leider auch das Foto. Sie wollte nichts mit alledem zu tun haben. Alexander ließ nichts unversucht, um die damals noch sehr junge Kriegswitwe umzustimmen, in die er sich wahrscheinlich verliebt hatte. Leider holte er sich letztlich mehr mit Gewalt, was er für sein gutes Recht hielt. Rosas Mutter wurde schwanger und beklagte sich beim verantwortlichen Kommandanten der Truppe. Erfolglos. Alexander kam plötzlich weg und es gab keinen Kontakt mehr.
Ein Jahr später kam ein Freund (oder Bekannter) Alexanders, der sich auf die Suche nach der jungen Witwe, die von Alexander ein Kind bekam, machen sollte. Rosas Mutter ließ sich auch diesmal verleugnen. Eine Nachbarin gab dem Freund zu verstehen, dass die Witwe von damals zwar ein Mädchen von einem russischen Sanitäter bekommen hatte, sie aber bald darauf mit dem Sohn und der kleinen Rosa weggezogen sei. Dies geschah aus Angst, man würde ihr das Kind vielleicht wegnehmen oder gar verschleppen. Nun wisse man nicht, wo sie sich und die Kinder aufhielten.
Das Foto von der Siegesparade bekam die kleine Rosa von ihrem (leider schon verstorbenen) Lehrer und Schuldirektor. Er war der Einzige, der sich um die kleine Rosa ein wenig kümmerte, wenn die Mutter auf den Feldern der Landwirte arbeitete. Und er zeigte ihr, welcher der Uniformierten ihr Vater sei. Aber außer „Alexander“ wusste er leider auch keinen Nachnamen.
Rosa durchlebte eine schlimme Kindheit, da sie - wie sie selbst sagt - von vielen Ortsansässigen abgelehnt, verachtet und bedroht wurde.
Was weiß Rosa über ihren Vater? Leider nicht sehr viel! Er hieß Alexander (der Nachname soll, laut Angabe einer älteren Ortsbewohnerin, „Fabisch“ gelautet haben. Für die Tochter ist das aber nicht nachzuprüfen ist und es dürfte sich ohnehin um einen „Hörfehler“ handeln. Ein Russischer Name hört sich doch anders an.
Rosas Mutter ist nun leider vor mehreren Jahren bereits verstorben. Jetzt hat man keine Möglichkeit mehr, jemanden zu fragen, der über die damalige Situation wirklich Bescheid weiß. Denn die vielen „Wahrscheinlich-Vermutungen“ der wenigen, heute noch lebenden Leute aus dieser Zeit in Wallsee, sind meist von der Wirklichkeit zu weit entfernt und total unterschiedlich. Man kann sie gar nicht mehr auf einen Nenner bringen.
So hofft Rosa nun, dass vielleicht die vorliegende Geschichte hier mithilft, noch etwas über ihre „Wurzeln“ herauszufinden.
Sie sucht schon seit Jahren nach einer Möglichkeit, etwas über wahrscheinliche Verwandte zu erfahren oder gar ihren Vater zu finden!
Rosa, als „Schriftstellerin des Lebens“! Vieles aus ihrem Leben, beginnend in der jüngsten Kindheit - soweit sie sich zurückerinnern kann, hat sie in einem Büchlein „So war mein Leben - so ist mein Leben“ festgehalten.
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